Wasserzeichenwerkstatt

Am 12. Jänner 2017 besuchte das Wahlpflichtfach GSPB die „Schatzkammer“ der Alpen-Adria-Universität, den „Sicherheitstrakt“ der Bibliothek. Unser Ziel war, Wasserzeichen in mittelalterlichen Papierhandschriften zu suchen und mit der Wasserzeichenkunde vertraut zu werden.

Frau Birgit Stieger erklärte uns anschaulich, wie Papierhandschriften mit Hilfe der Wasserzeichen auf bis zu sechs Jahre genau datiert werden können und wie die Entschlüsselung ihrer Herkunft gelingt. Wir erfuhren, dass auf mittelalterlichen Schöpfsieben in der Mitte des Siebs ein Zeichen aus Draht befestigt wurde. Beim Schöpfen blieb das Papier an dieser Stelle dünn, wodurch das Wasserzeichen sichtbar wurde. Weil Wasserzeichen Unikate waren und nur eine befristete Zeit verwendet werden konnten, gelingt eine derart genaue Datierung.

Nachdem wir die Wasserzeichen gefunden und abgezeichnet hatten, glichen wir sie auf der Seite der Deutschen Forschungsgesellschaft, die mit anderen Online-Katalogen verlinkt ist, ab, um eine Datierung vornehmen zu können.

Nach dieser Einführung in Forschungsmethoden rund um mittelalterliche Papierhandschriften erfuhren wir von Mag.a Christa Herzog viel Wissenswertes über den Bestand der Universität an mittelalterlichen Pergamenthandschriften und konnten die Unterschiede zwischen diesen Materialien „erfühlen“. Sie führte und auch in die öffentlich zugänglichen Räume der Bibliothek und machte uns mit der aktuellen Ausstellung rund um die Benediktinischen Handschriften aus dem Kloster Millstatt vertraut.

Ein Gang durch die Freihandaufstellung der Bibliothek rundete unseren Besuch ab.