„Überlebenstraining light“

Ein aufregender Ausflug der 1E in den Lebensraum „Natur“

 

An einem schönen, sonnigen Donnerstag, dem 2. Mai, verbrachten wir, die 1E-Klasse, mit unseren Lehrerinnen Frau Prof. Burz und Frau Prof. Grimm einen Erlebnistag in Maria Saal. Schon lange zuvor hatten wir uns darauf gefreut und so konnten wir es in der Früh kaum erwarten, in den Bus zu stürmen. Bei der Bushaltestelle beim Herzogstuhl, den wir sogleich bewunderten, stiegen wir schließlich aus. Von dort wanderten wir zum Blasehof in Arndorf, wo uns die drei FührerInnen namens Florian, Julia und Elisabeth erwarteten. Sie brachten uns zu unserem Basiscamp, das aus zwei Strohballen, einer Tafel mit Stiften, einem Baumstumpf und vier umgesägten Baumstämmen, auf die wir uns setzen durften, bestand.

Zuerst erhielten wir Einblick in ein Leben ohne alle Zivilisation. Wir besprachen die wichtigsten Bedürfnisse des Menschen. Es steht nicht, wie die meisten von uns dachten, das Trinken an erster Stelle, sondern der Schlaf. Wärme ist auch sehr wichtig. Deswegen haben wir sogleich gelernt, ein Feuer zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass das gar nicht so einfach ist, wie es sich so mancher von uns gedacht hatte. Vor allem deshalb, weil das Feuer nicht nur zu entfachen war, sondern es auch acht Minuten brennen sollte. Zuerst suchten wir Mulden und legten die Ränder mit Steinen aus. Danach holten wir mehrere trockene Zweige und schoben Reisig und ein paar vertrocknete Gräser darunter. Allerdings hatte jeder nur drei Streichhölzer. Beim ersten Versuch gelang es keinem von uns, den Holzhaufen in Flammen zu setzen, aber später konnte sich jedes Team über ein kleines Feuerchen freuen.

Anschließend mussten wir Brennnesseln pflücken, was für gewöhnlich eine sehr schmerzhafte Arbeit ist – zumindest solange man nicht die richtige Technik anwendet. Doch diese haben wir von Julia und Florian erklärt bekommen: Zuerst muss man eine lange Brennnessel ganz unten bei der Wurzel ausreißen, sie dann kopfüber halten und die Stängel der Blätter mit den Fingernägeln vorsichtig durchtrennen. Leider wurde trotzdem fast jeder von uns gestochen. Deshalb erhielten wir gleich eine kleine Einführung in die Kräuterkunde und pflückten ein Kraut namens Spitzwegerich, zerkauten es und rieben diese Paste über die betroffene Stelle. Danach klopften wir mit Stöcken auf die bloßen Stängel, bis diese in ihre Fasern zerfielen. Aus diesen Fasern knüpften wir uns Armbänder.

Als wir unsere Pflanzenkunstwerke vollendet hatten, zeichnete Florian auf die Tafel im Basiscamp, wie man den besten Unterschlupf bauen kann. Er erklärte uns, dass das Bauwerk, wenn es eine Laubschicht in der Höhe einer Armlänge hat, wasserdicht ist und sogar Hagel aushält. Also zogen wir in den Wald und suchten einen geeigneten Platz dafür. Dort bohrten wir eine Astgabel in die Erde, steckten einen Ast hinein, der so lang war wie wir, lehnten daran Stöcke, bedeckten sie mit Reisig und legten darauf das Laub. Am Ende sah der Unterschlupf von vorne ein wenig wie ein Dreieck aus, drinnen war es ziemlich eng und wenn man wieder herauskroch, war man mit Schmutz bedeckt. Seither wissen wir alle unsere Betten sehr zu schätzen.

Dann bekamen wir die Augen verbunden, wurden von einem Mitschüler durch den Wald geführt, durften einen Baum abtasten und mussten ihn schließlich mit geöffneten Augen wieder finden, was gar nicht so leicht war. Als jeder seinen Baum gefunden hatte, marschierten wir zu einer Wiese. Dort erlernten wir das Schleichen und Pirschen. Wir mussten zuerst mit der Ferse auftreten und damit keiner unseren Blick beim Schleichen spürte, durften wir kein bestimmtes Subjekt fixieren.

Danach spielten wir ein Spiel, in dem man jemandem, welcher die Augen verbunden hatte, einen Gegenstand, der vor ihm lag, wegnahm, ohne dass man bemerkt werden durfte.

Zum Schluss machten wir wieder ein Lagerfeuer und brieten „Stöckerlbrote“, welche sich schließlich zu Kornspitzen entwickelten.

Schließlich neigte sich der Tag dem Ende zu und wir ließen uns erschöpft auf den Busplätzen nieder. Wir haben ein lehrreiches, aufregendes und lustiges Abenteuer erlebt und dieser Tag wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Nina Fischer

no images were found